WAS BRAUCHE ICH?
Aufgrund der großen Anzahl verschiedener Modelle ist die Wahl des richtigen Netzwerkswitches nicht immer einfach. Es gibt aber einige Faktoren, an denen du dich bei deiner Netzwerkplanung orientieren kannst. Zu hastige Kaufentscheidungen können dazu führen, dass du dein Netzwerk nicht so aufbauen kannst, wie du es eigentlich planst. Nimm dir als ausreichend Zeit, um alle Eventualitäten in Betracht zu ziehen.
Grundsätzliches zur Orientierung bei der Netzwerkplanung
Vor der Suche nach einem gefälligen Netzwerkswitch musst du zunächst einen Netzwerkplan erstellen aus dem hervorgeht, in welchen Räumen du welche Netzwerkendgeräte aufstellen willst. Um dir den Einstieg etwas leichter zu gestalten, findest du HIER* beispielhafte, sehr einfach gehaltene Netzwerkpläne, die dir einen Eindruck vermitteln sollen, wie du die Planung umsetzen könntest.
Arbeite mit einer wohlsortierten Liste
Obwohl dieser Anfangsprozess etwas „trocken“ erscheint, ist die Erstellung einer Geräteliste entsprechend deiner Planung die wichtigste Grundlage für dein künftiges Netzwerk. Nimm dir Zeit und erstelle für jeden Raum, der mit dem Netzwerk verbunden werden soll, eine Teile-Liste mit Netzwerkgeräten, die entweder schon vorhanden sind oder angeschafft werden sollen. Anhand dieser Liste erkennst du, wie viele Netzwerkswitches du benötigst und wie viele Ports sie jeweils haben müssen, um sowohl deinen aktuellen Bedarf als auch deine künftige Planung sicher berücksichtigen zu können.
Beachte die vorhandenen Steckdosenplätze
Ob und wie du dein Netzwerk aufsetzen kannst, hängt auch davon ab, ob du genügend Steckdosen zur Verfügung hast. Es genügt, wenn du in jedem Raum, der in die Planung einbezogen werden soll, jeweils 2 freie Steckdosen an der Wand zur Verfügung hast. Eine benötigst du für den Anschluss einer Mehrfachsteckdose, eine weitere für den Anschluss eines DLAN-Adapters. Solltest du in einem oder mehreren Räumen nur eine Steckdose zur Verfügung haben, musst du jeweils eine zusätzliche Steckdose anbringen. Dies kannst du entweder Auf- oder Unterputz selbst erledigen oder von einem Fachbetrieb vornehmen lassen, wenn du dir diese Arbeit nicht selbst zutraust oder deine Versicherung einen Schadenfall durch Eigenarbeiten an elektrischen Bauteilen nicht abdeckt.
Triff eine Entscheidung, ob deine Switches Unmanaged, Managed oder Smart sein sollen
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Switch-Arten werden dir im Ratgeberbereich auf der Startseite näher erläutert. Für kleine Heimnetzwerke genügen für gewöhnlich Unmanaged Switches, die du via Plug & play anschließen kannst. Sie nehmen dann sofort ihren Dienst auf und haben den Vorteil, dass du softwareseitig nichts einstellen musst, damit der Betrieb reibungslos läuft. Wenn du ein kleines bis mittelgroßes Netzwerk (10-30 Arbeitsplätze bzw. Endgeräte) aufbauen möchtest, sei dir ein Smart Switch und eine entsprechende Menge Unmanaged Switches ans Herz gelegt. Dadurch kannst du das ganze Netzwerk über den Smart Switch kontrollieren, musst aber keine besonderen Netzwerkkenntnisse haben. Vom Kauf eines Managed Switches solltest du Abstand nehmen, da der enorme Umfang der Konfigurationsmöglichkeiten fundierte Netzwerkkenntnisse benötigt.
Spare bei deinem Netzwerkaufbau nicht an der falschen Stelle
Ein Sprichwort sagt: „Wer billig kauft, kauft mehrfach.“ Beim Einkauf von Netzwerkswitches gilt dieses Sprichwort ebenso. Der preisliche Unterschied zwischen 100 Mbit Switches und den 1-Gbit-Switches ist marginal. Schaffe dir also lieber gleich die 1-Gbit-Switches an, denn die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen den angeschlossenen Geräten würde durch den Einsatz von 100 Mbit Switches unnötig stark ausgebremst werden. Das käme vor allem dann zum Tragen, wenn mehrere Netzwerkgeräte zeitgleich auf das Internet zugreifen. Für schnelle Videouploads zu Youtube reichen 100MBit/s nicht mehr aus. Beispielsweise dauert ein 2GB Video wie auf diesem Youtube Channel mit GBit Upload nur wenige Sekunden.
Ergreife diese Schutzmaßnahme für dein Netzwerk
Mit einer Schutzmaßnahme ist nicht die Abschottung gegen Hacker gemeint, sondern der Schutz deiner Netzwerkgeräte. Da du in der Regel alle Netzwerkgeräte im jeweiligen Raum an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen hast, sind diese sehr gefährdet, sobald ein Gewitter aufzieht. Um deine Netzwerkgeräte zu schützen, solltest du in die Anschaffung von Mehrfachsteckdosenleisten investieren, die über einen Überspannungsschutz verfügen. Diese schalten sich über entsprechende Widerstände sofort aus, wenn eine zu große Spannungsspitze auftritt. Im Ernstfall wird damit die Steckdosenleiste gegrillt, deine Netzwerkgeräte bleiben aber ganz – und diese sind unter Umständen sehr teuer und deshalb nicht so leicht zu ersetzen.
Plane die Portbelegung deiner Netzwerkswitches großzügig
Das durchschnittliche Home Office verfügt über 3-5 Geräte je Raum, die in das Netzwerk integriert werden müssen. Bei der Anschaffung eines Gigabit-Switches (oder auch mehrerer, je nach geplanter Netzwerkgröße) solltest du immer eine ausreichend große Anzahl freier Ethernet-Ports einkalkulieren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass im Lauf der Zeit gut 50 % mehr Netzwerkgeräte in das bestehende Netzwerk integriert werden. Deshalb solltest du ebenfalls mit dieser Zahl kalkulieren: Benötigst du aktuell 4 Ethernet-Ports, sollte dein jeweiliger Gigabit-Switch mind. 6 Ethernet-Ports zu Verfügung stellen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.